Dienstag, 18. August 2009

"Ich bin dann mal wieder da!" oder "Naturgeschädigt!"

Kleoine Anmerkung der Erstellerin: Da auf Rechtschreibung und Grammatik noch nie besonders Wert gelegt wurde, überlest einfach die Fehler. Für Sinnzusammenhänge und andere Daten wird keine Garantie gegeben, denn der Eintrag wurde an mehreren Tagen unter Schlafentzug geschrieben. Wenn ihr also irgendwas nicht versteht, dann fragt nach. Und jetzt viel Spaß! :)


Am Dienstag (11.08.) habe ich mich mit Sarah und Franzi getroffen. Treffpunkt war Tamachi auf der Yamanote Line und die Zeit war auf 17:00h festgelegt. Ich war natürlich wiedermal etwas eher da, soll heißen gute 25 min., und was macht eine Kokke da so? Sie geht aufs Klo. Natürlich muss kaum, dass ich in der Kabine drinne bin, mein Ersatzhandy klingeln. Ich nehm natürlich ab, da ich den Anruf schon sehnsüchtig erwartet habe, und verstehe mal wieder nix. (Lag zum einen an meinen nicht vorhandenen Japanischsprachkenntnissen, zum anderen aber daran, dass ich mich auf einem (Tokyoter) Bahnhof befand und mein Gegenüber in einer Lautstärke geflüstert hat, da hätte man es Gras wachsen hören – wenn welches in der Nähe gewesen wäre, und dann ist plötzlich auch noch die Klospülung gegangen. T.T Warum geht das Teil immer dann, wenn man es nicht braucht?
Im Anschluss ans Telefonat habe ich dann meine Wartezeit mit Musik hören verbracht, bis Sarah auf einmal vor mir stand und Franzi kam dann auch gleich. Wir sind dann zu Franzis (ehemaligem (?!)) Campus gelaufen und haben uns etwas umgesehen. Da natürlich Vorlesungsfreie Zeit war, haben wir keine anderen Studenten angetroffen. Anschließend sind wir zum Tokyo Tower gestiefelt, denn der ist nur einen Katzensprung vom Tokyo Tower entfernt. Wir haben dort in den Souvenirläden rumgeguckt und ich habe mir eine Tokyo-Tower-Hello-Kitty gekauft. ^^ Anschließend haben wir eine Bank gesucht, damit Franzi uns ihre Bilder vom feuerwerk in Hakone (?) zeigen kann. Ich muss zugeben wir haben uns den besten Platz dafür ausgesucht. -.- In der Viertelstunde (wenn’s denn solange überhaupt war), die wir mit Fotos anschauen verbracht haben, habe ich mir sage und schreibe 45 Mückenstiche eingefangen. Meine rechte Wade (alleine schon27 Stiche) war ein einziger roter Fleck, man konnte kaum die einzelnen Stiche erkennen. T.T (Wenn schon Insektenstiche, dann lieber Bienenstich(e) mit Puddingfüllung! ^^)
Anschließend sind wir mehr oder weniger gleich zum Kaiten-Sushiessen (Sushi, dass auf einem Förderband an einem vorbei fährt und an nimmt sich das, was man mag) nach Shinagawa gefahren. Obwohl Franzi sich nicht mehr ganz sicher war, wo genau denn nun das Restaurant ist, haben wir es doch ziemlich schnell und ohne größeres Suchen gefunden. Franzi ist dann rein, um für uns einen Tisch zu bestellen und als sie wieder rauskam, meinte sie, dass man über 70 min. warten müsste. Da das uns nix ausgemacht hat, haben wir eine Nummer gezogen und haben draußen gewartet und gewartet und gewartet ... und es kamen immer neue Leute und die sind da rein und es kamen auch welche, die schon fertig waren wieder raus und es wurden immer neue Nummern aufgerufen, aber nicht unsere. Nach eineinhalb Stunden hat Franzi mal nachgefragt und da meinte eine Bedienung, dassw unsere Nummer schon aufgerufen wurde. O.O Die Begründung war folgende: Da das retsaurant nicht mehr so voll war, wurden nicht mehr alle Nummern außen angezeigt – unsere war unter diesen. (*Toll! Woher soll man das denn bitte wissen? Soll man das erriechen?*) Im Endeffekt haben wir dann doch einen Platz zugeteilt bekommen und konnten unser Sushi genießen.
Ein Bisschen von uns entfernt saß eine Gruppe Deutsche, die scheinbar alles, was auf dem Band war gegessen haben, denn die hatten bestimmt an die 200 Teller auf ihrem Tisch und dazu noch Suppenschüsseln. Kurz gesagt, man hat den Tisch vor lauter Teller nicht mehr gesehen. Und dann fragen die so: „Könnt ihr uns Konkurrenz machen?“ und wir drei, die wir gerade fertig geworden sind, antworten mit einem Nein, aber in Wirklichkeit war die Frage gar nicht an uns gestellt, sondern an die Bekannten von denen, die ein paar Tische weiter saßen. Peinlich! Aber zum Glück haben die uns nicht gehört. J
Wir haben uns dann nach dem Bezahlen auch auf den Heimweg gemacht, denn es war schon nach zehn (wenn ich mich recht erinnere).

Am Mittwoch (12.08.) bin ich dann nachmittags (ich kam irgendwie ewig nicht aus’m Bett, lag wahr scheinlich auch daran, dass ich ewig nicht in’s Bett gekommen bin (O.o)) nach Akihabara um mein Handy abzuholen. Dazu ist eigentlich nur zu sagen, dass diesmal keiner probiert hat mit mir Englisch zu sprechen und ich weniger Zeit (höchstens ein Viertel) gebraucht habe um mein Handy in empfang zu nehmen. Die scheinen den oberen Teil meines (aufklappbaren) Handys ausgetauscht zu haben, denn da sind keine Kratzer mehr drauf und neue Schutzfolien. J Wenn ich jetzt noch sage, dass ich im Anschluss daran noch im BookOff war und mir ein paar neue CDs gekauft habe, bekomme ich nur wieder Ärger, weswegen ich das hier einfach mal nicht erwähnen werde. :p
In Ikebukuro habe ich mir dann mein Ticket für meine Reise gekauft. (Es klafft ein riesen Loch in meinem Portemonnaie. T.T Ist aber immer noch besser, als wenn ich jeden Reiseweg extra berappen müsste und ich kann so oft raus und rein, wie ich will. ^^)
Abends habe ich dann noch den abschluss von Hana Yori Dango gesehen (Endlich! Sie haben gehochzeitet! :D) und meine Reise geplant, versucht alles zusammen zu suchen, was ich mitnehmen will und noch ein Bisschen Musik auf meinen MP3-Player gespielt. Irgendwann war es dann auch morgen, der 13. 08. Und ich habe beschlossen mir das Schlafen zu verkneifen – zum einen, weil ich ja am Vortag bis sonste wann geschlafen habe und zum anderen, weil ich noch ein Haufen machen musste, mal ganz davon abgesehen, dass ich hätte auf der Erde schlafen müssen, weil ein Bett aussah, als ob ein erdbeben Stärke 12 stattgefunden hätte und im Anschluss noch eine Bombe den letzten Rest Leben vernichtet hätte. >.<
Ich bin dann irgendwann gegen fünf fertig geworden und habe mich dann langsam auf den Weg zur Post gemacht, denn ich wollte Geld abheben. Ich habe mich auch gefreut, als ich gelesen habe, dass die Automaten erst um acht angeschaltet werden. (Manchmal vermutet man echt nicht, dass Japan ein hoch technologisiertes Land ist. Nach zwölf werden scheinbar alle Lichtchen ausgemacht, außer die, die man eh nicht braucht. T.T) Ich bin dann weiter zum 100Yen-Lawson um mich mit Frühstück einzudecken und die hatten keine Erdbeerwindbeutel. T.T (Was für ein mieser Start in den Morgen. Nicht geschlafen, kein Geld und kein Essen. Im Endeffekt hatte ich noch ein paar Yen, habe mir Sandwich zum Frühstück gekauft (und ein Crêpe) und habe im Zug geschlafen (schön, dass ich immer an den Endhaltestellen erst raus musste XD).)
Da ich leider auch einmal in den falschen Zug eingestiegen bin, habe ich leider meinen Vorsprung zu meiner eigentlich geplanten Zeit verloren und habe sogar noch eine Stunde länger gebraucht, als geplant (kam erst kurz nach halb acht in Hiraizumi an).
Mein Koffer – nicht mal richtig voll – wiegt ‘ne Tonne. Ich weiß gar nicht wirklich warum, denn immer hin befindet sich noch ein Großteil meiner Sachen im Wohnheim. O.o Eigentlich ist das Gewicht nicht so problematisch, denn Japan ist nicht Deutschland und so ist es auch ein Leichtes seinen Trolli surch die Straßen zu rollen. Sch**** wird es erst, wenn am Bahnhof weder Rolltreppen noch Fahrstühle vorhanden sind. -.-
Mir ist aufgefallen, dass je weiter man von Tokyo entfernt ist, die Zahl alter Leute exponential steigt und die wenigen jungen Leute sehen normal aus – keine Modepüppchen und die Haare nur auf ein annehmbares Dunkelbraun gefärbt.
In Kuroisu angekommen habe ich erstmal etwas gegessen – es gab kakesoba (Nudeln in Brühe). Aber was für ein Pott (O.O) und es hat nur 280 Yen (ca. 2€) gekostet. Ich hatte nämlich vergessen ir etwas für unterwegs zu essen mitzunehemen und habe im Zug einen Kohldampf bekommen, man glaubt’s gar nicht, und mein Gegenüber müssen natürlich unbedingt ihr Essen rausholen und losfuttern. T.T
Für mein Essen musste ich auch erst noch durch die Sperre (macht zwar nix, denn ich hab ja mein Ticket, aber es ist echt lästig es immer rauszuholen und dann wieder zurück zu stecken), denn alles was in Tokyoter Bahnhöfen sich hinter der Sperre befindet – Kioske, Restaurant, ... – befindet sich auf’m Land vor der Sperre. Nach dem Essen bin ich dann zum nächsten Zug und hab gewartet, dass es weiter ging.
Ich bin die ganze Zeit nur Lokalzug gefahren. In Tokyo (ihr müsst die Vergleiche verzeihen, aber ich bin nun mal seit viereinhalb Monaten ein Großstadt- bzw. Metropolenkind) heißt Lokalzug fahren: Halten, halten, halten, ... . Und Expresszug: Fahren, fahren, Endhaltestellenhalt. Auf dem Land heißt Lokalzug fahren: Fahren, fahren, fahren, fahren, ... und wenn sie nicht gestorben sind, dann fahren sie noch heute.
Irgendwann bin ich dann in Hiraizumi angekommen. Irgendwann ist hier gegen halb acht. Und kein Mensch auf der Straße, nur ein paar Autos. O.O Keine Menschenseele und es war zappenduster (gut, ein paar Laternen waren schon an und ich habe auch ein paar Kneipengänger gesehen, aber sonst, keine Reklame, keine störenden Geräusche, das einzige störende Geräusch kam von den Zikaden und anderen Insekten – es war auch störend, geht mir schon in Tokyo auf’n Keks). Also es war alles tot und ich habe nach einer Bank gesucht und auch zwei gefunden. Die eine hatte zu, so dass man nicht mal an die Geldautomaten kam und die andere hatte auch zu, aber man konnte zum Glück an die Automaten und Geld abheben – mit japanischsprachigem Menu. ^^‘
Anschließend bin ich dann zum Hotel, dass ich natürlich nicht reserviert hatte, aber ich habe trotzdem ein Zimmerchen bekommen – in etwa so groß (vielleicht ein μ (sprich: müh - ich hoffe ich habe den richtigen Buchstaben verwendet, denn meine Griechischkenntnisse sind stark eingerostet, um nicht zu sagen, nie vorhanden gewesen) größer) wie mein Wohnheimzimmer.
Nach einem kleinen Snack, bestehend aus einem Algengetränk, Grünem Tee und einem Mochi, und einer Dusche bin ich dann auch so gut wie gleich ins Bett (es war immerhin schon halb zwölf und mein Wecker sollte am nächsten Tag um 5:00h klingeln).

Am nächsten Tag (14.08.) hat mein Wecker dann auch um fünf geklingelt. (Ich dachte, das ganze Haus fällt gleich zusammen. Und ich hab das Teil nicht ausbekommen – etwas ungeübt, im Wohnheim weckt mich in letzter Zeit immer mein digitaler Tokyo-Mitsubishi-UFJ-Wecker, der ist etwas leiser und schneller ruhig zu stellen.)
Ich hab meine Sachen zusammengesucht und bin dann ins Gemeinschaftsbad gestiefelt. (Gestern Abend hat mir die Hotelangestellte noch gezeigt, in welche Richtung das ist und heute bin ich dann da hin gegangen. Und ich bin gelaufen und gelaufen und gelaufen und gelaufen ... und irgendwann bin ich dann fast im Männerbad gelandet, aber ich habe vorher noch die Kurve bekommen und bin ins Frauenbad. (*erleichtert ausatme*) Es warten schon ein Haufen Leute höheren Alters im Bad – man bedenke, es ist erst kurz nach fünf Uhr in der Frühe. Z.z
Klamotten im Vorraum aus und rein ins Vergnügen J und nix gesehen. Hätte ich mir auch gleich denken können, dass meine Brille im Bad beschlägt. >.< Wieder zum Vorraum und Brille abgelegt und zurück – ich kann ohne Brille übrigens so viel sehen, wie eine Fledermaus, leider habe ich aber kein natürliches Radar. Einseifen, abspülen und rein ins Wasser (für alle, die das noch nicht wissen, in Japan wäscht man sich erst und geht dann in die Wanne ^^). Schön warm! (ca. 40°C)
Ich muss persönlich sagen, dass ich nicht so viel angestarrt wurde, nur von ein oder zweien, und auch im Zug am Vortag wurde ich nicht angestarrt, obwohl ich weit und breit die einzige Weiße war. In Tokyo werde ich auch nicht angestarrt, außer ab und zu von kleinen Kindern, aber das ist normal. (Ich wollte das hier nur mal so sagen, weil ich schon oft gehört habe, dass andere Probleme damit haben angestarrt zu werden. Ich habe jedenfalls keine. Kann zum einen daran liegen, dass ich nicht angestarrt werde oder zum anderen daran, dass ich ein Meister in meine Umgebung unabsichtlich ignorieren bin.
Nach meinem Bad bin ich dann zum Frühstück gegangen – es gab Buffet. Milchbrötchen, Marmelade, Joghurt, Rührei, Würstchen, Schinken und noch alles, was man für ein japanisches Frühstück so alles braucht (von Reis, über Fisch und rohes Ei, bis hin zu eingelegtem Gemüse und der obligatorischen Suppe).
Im Anschluss daran habe ich dann meine sieben Sachen gepackt (gut, es war um einiges mehr ^^) und habe meinen Koffer zur Rezeption geschleppt – er hat noch mehr gewogen, als am Anfang, dabei war gar nicht mehr drinne. O.o Ich habe ihn dann dort abgestellt und bin Hiraizumi besichtigen gegangen.
Zuerst natürlich zum Bahnhof zurück, denn dort sollte irgendwo die Information sein. Gesucht, gefunden. Da habe ich mir gleich einen Stadtplan geholt und bin als erstes zum Motsu-ji (Tempel) gestiefelt. Hier musste man 500Yen (ca. 3-4€) Eintritt bezahlen. Es gab ein kleines Museum – wirklich winzig, aber interessant, Problem war nur, dass alles in Japanisch da stand. Die hätten ruhig auch ein paar englischsprachige Zeilen einfügen können. Der Rest des Tempelkomplexes war dann wieder ausreichend mit englischsprachigen Schildern beschrieben/gekennzeichnet/... . Es gab einen See und vom Meiji Schrein gestiftete Iris und zum Glück viele, viele Bäume, denn es war heiß (gegen neun waren mind. schon 30° im Schatten und es wurde immer wärmer (*lechz*)). Danach bin ich dann zum daneben liegenden Kyukanjizaio-in Teien gegangen. Das ist ein Park mit See (wächst es Viehzeug besonders gut ^^), der auf dem Gelände liegt, wo früher der Kanjizaio-in (Tempel) war. Ich bin dann weiter zum Grab der Ehefrau und der Tochter Minamoto no Yoshitsunes gelaufen. Es war nicht weit entfernt, aber es ging einen Mörderberg hoch und weder Fahrstuhl noch Rolltreppe vorhanden. T.T (Mal so neben bei. Mir ist aufgefallen, dass es in dem ganzen Dorf keinen einzigen Conbini gibt!!! @.@) Das grab an sich war nicht wirklich aufregend und nicht mal annähernd so, wie ich es mir vorgestellt habe, aber wenigstens war da kein Touri. J
Danach bin ich den Berg wieder runter und habe mich auf den Weg zum Chuson-ji (Tempel) gemacht – unterwegs habe ich noch den Kumano Sansya (Schrein) mitgenommen (war aber nicht so aufregend, denn da wurde gebaut und nicht mal im obligatorischen Wasserbecken war Wasser enthalten :/ ). Ich bin also weiter zum Chuson-ji und auf dem Weg dorthin habe ich mehr Spinnen gesehen, als in meinem bisherigen Leben. An jeder Ecke hing mind. eine und in einem Netz(gefüge) habe sich sogar mind. zwei Dutzend aufgehalten (Franzi würde sich freuen ^^).
Der Chuson-ji ist scheinbar der berühmteste Tempel Hiraizumis, denn dort wurden die ganzen Touristen hingekarrt. Der Eingang befand sich relativ nah an der Straße, aber die eigentlichen Gebäude waren ca. 500m entfernt. Hört sich zwar nicht so weit an, aber wenn man bedenkt, dass der Chuson-ji ein auf einem Berg erbauter Tempel ist und der Berg ein Monsterberg ist, dann dauert das schon ziemlich lange (ich habe irgendwo gelesen, dass das ca. 15min dauert – in der Zeit schafft man normal fast das vierfache). Irgendwie habe ich es dann doch noch auf den Berg geschafft. J Es gab wieder hunderte von Gebäuden und Gebäudchen – welche mit und welche ohne Eintritt. Ich bin natürlich nur in die ohne Eintritt gegangen (wo bei reingehen nicht das richtige Wort ist, da man eher davor steht und reinschaut und versucht etwas zu erkennen) – waren übrigens auch genug.
Da meine Abreise Zeit nun immer näher rückte, bin ich die große Hauptstraße (soll heißen: zweispurig mit einem Mittelstreifen; die anderen Straßen hatten keinen Mittelstreifen und manche waren auch nicht für zwei Autos nebeneinander ausgelegt) in der Hoffnung auf einen Supermarkt oder Conbini (gab‘s beides nicht T.T) entlang gelaufen und bin erstmal in ein „Restaurant“ gegangen um mir etwas zum Mittag zu gönnen (es war schon um zwei durch). Es gab kitsune-udon (japanische Nudeln in Brühe mit Tofustreifen). War lecker und sättigend, aber die Soba am Vortag waren besser, mehr und billiger. :p Irgendwann bin ich dann beim Bahnhof rausgekommen und habe mich auf den Weg zurück ins Hotel gemacht um meine Koffer abzuholen und habe vorher noch schnell Geld abgeholt. Auf dem Weg zum Bahnhof habe ich dann auch einen Minisupermarkt gefunden und gleich mal ein paar Kekse eingekauft (wurden mein Abendessen).
Auf dem Weg nach Kakunodate (ich musste einmal umsteigen) habe ich dann die meiste Zeit geschlafen (die Nacht war immerhin kurz und davor habe ich auch nicht geschlafen). In Kakunodate angekommen (wieder gegen halb acht) habe ich mich dann wieder auf die Suche nach einem Hotel gemacht und natürlich auch eins gefunden. XD Die Stadt an sich, war ähnlich ruhig, wie Hiraizumi, aber es waren ein μ mehr Menschen und ein μ mehr Autos unterwegs und einige Häuser hatten Licht. Aber irgend wie scheint das Motto hier (auf dem „Land“) zu lauten: Klappe zu, Dorf tot!

Diesmal bin ich sogar vor um zehn ins Bett gekommen und mein Wecker hat erst halb acht am nächsten Morgen (15.08.) geklingelt. Da ich kein Frühstück im Hotel gebucht habe, brauchte ich mich auch nicht so zu beeilen und habe erstmal meine Erinnerungen vom Vortag aufgeschrieben – bevor ich alles vergesse. ;p Im Anschluss daran bin ich dann erstmal zum an das Hotel angrenzenden Supermarkt um mein Frühstück (Toast) einzukaufen. (Der tolle Supermarkt hat nur bis sieben Uhr abends geöffnet. O.ô) Dann bin ich zum Bahnhof gelaufen in der Hoffnung eine Information zu finden, aber Pustekuchen, die gab‘s nicht. T.T Bin ich also den ganzen Weg um sonst gelatscht. -.- Als ich dann auch mal zwischendurch auf meinen Plan im Reiseführer geguckt habe, hat mir doch gleich eine Japanerin einen Stadtplan von Kakunodate in die Hand gedrückt. Voll nett! XD
Was gibt es den eigentlich in Kakunodate zu bestaunen? Tempel? Nein! Schreine? Nein! Burgen? Nein! Samuraihäuser!
Die Häuser haben schon was her gemacht. Leider durfte man nicht rein gehen (außer in eins, aber da musste man bezahlen um dann Samurairüstungen etc. zu sehen, da ich aber ins Museum gegangen bin und es dort auch Rüstungen gab, habe ich mir das mal gespart). Da in alten japanischen Häusern die Wände des unteren Geschosses fast völlig aus Schiebetüren bestehen und diese offen waren, konnte man sich einen guten Einblick verschaffen. ^^
In dem Museum in dem ich anschließend war, konnte man die zweite Attraktion Kakunodates bestaunen – alle möglichen (mitunter auch unmöglichen) Gegenstände mit Kirschbaumrinde verkleidet und verziert. Die oben erwähnten Rüstungen gab’s natürlich auch (die waren aber nicht mit Kirschbaum verziert :p). Ich habe auch im Souvenirshop einige Mitbringsel gekauft, aber leider war der Großteil der angebotenen Exemplare etwas teuer (mal abgesehen davon, dass ich das gar nicht heil nach Tokyo geschweige denn nach Deutschland bekommen hätte) – es gibt also nur was Kleines. °.°
Im Anschluss daran habe ich mich dann irgendwo hingesetzt und gemalt. Und jetzt kommt’s! Alle auffindbaren (Nichtraucher)Sitzgelegenheiten waren ohne Lehne, außer die bei den Rauchern und nicht nur das, die hatte sogar ein Dach – hätte bei Regen zwar nicht viel geholfen, aber die Sonne (die heute auch wieder geballert hätte, als würde es kein Morgen geben) hält es schon fern. Und kaum setze ich mich da hin, kommt auch schon der erste Raucher. Die ganze Zeit ist das Teil frei und wenn ich mich dahin setze, dann geben sich die Raucher die Klinke in die Hand. L
Rauchen bzw. die Rauchenden in Japan ist/sind schon sehr interessant. Eigentlich ist an öffentlichen Plätzen (also überall) Rauchen strengstens untersagt, aber es gibt ein paar Ausnahmen (z.B. „mein Kakunodate-Häuschen“ oder im Einkaufszentrum in Ikenukuro da gibt es in der 8.Etage eine Raucherkabine aus Glas (die Leute sehen aus, wie im Terrarium) – zum Glück steht das Teil etwas abseits, so dass die nicht so angegafft werden können. Für alle Raucher sei hier mal gesagt, dass auf manchen Bahnhöfen auch ein Glashäuschen steht, dies ist aber KEIN Raucherhäuschen, sondern ein Wartehäuschen.
Raucher in Japan sind meist um die vierzig (es gibt kaum jugendliche Raucher (*erstaunt sei*)) und männlich (Frauen, die rauchen, gibt es nur selten und wenn sie rauchen, dann meistens in Gesellschaft) und die Leute sind schnell im Rauchen, keine zwei Minuten und die Zigarette ist alle, warum auch immer. O.o

Am Sonntag (16.08.) bin ich dann um vier in der Früh aufgestanden um meinen Zug zu schaffen, damit ich nach Tsuruoka komme um von dort aus meine Tour zum Haguro-san zu beginnen. Vorher habe ich mir noch einen Snack beim Lawson geholt, den ich schon am Vortag entdeckt habe. ^^ (Ich wisst gar nicht, wie man einen Conbini nach zwei langen Tagen vermissen kann. T.T)
Dafür, dass es Sonntag früh war und noch vor sieben, waren ganz schön viele Schüler unterwegs.
Zuerst hat mich meine Reise nach Omagari gebracht und auf dem Weg dorthin habe ich die Berge auf Wolken schweben sehen J - sah jedenfalls so aus (unten die Wolke, oben der Berg). Es war natürlich, wie wird man es auch anders erwarten, strahlender Sonnenschein, aber plötzlich ist es dunkel geworden und ich habe nur gehofft, dass es nicht regnet, da ich meinen Schirm im Koffer hatte, aber im Endeffekt hat es nicht geregnet und als weiter nach Akita gefahren bin und der Himmel wurde auch wieder blau. J In Akita habe ich dann, weil ich einen längeren Aufenthalt dort hatte, wieder ein paar Mitbringsel (diesmal essbar) gekauft ^^ - und dass Päckchen wird immer voller. Als ich dann nach Sakata weiter gefahren bin, habe ich das Meer gesehen. O.O Bei uns gibt’s das gar nicht, auf der einen Seite das Meer und auf der anderen Seite riesige Berge. Nordjapan ist eigentlich eine schöne Gegend und nur um das mal zu erwähnen, die haben hier auch riesige Ebenen, auf denen man rein theoretisch größere Städte bauen könnte.
In Tsuruoka angekommen habe ich mir erstmal ein Hotel gesucht, um meinen Koffer abstellen zu können und dann habe ich mich auf dem Weg zum Haguro-san gemacht. Der Haguro-san gehört zu den Dewa-Sanzan (bevor ich das vergesse und ihr euch nachher fragt, worüber redet die denn, die Dewa-Sanzan sind 3 heilige Berge).
Zuerst habe ich an der Bushaltestelle geguckt, ob ich mich vielleicht zurecht finde, aber da ich keine Ortsnamen lesen kann (wer weiß wie die immer ausgesprochen werden), habe ich mich auf den Weg zu Information gemacht und der Frau dort erklärt, dass ich zum Haguro-san möchte. Die Frau war total nett, hat mir die ganzen Buszeiten rausgesucht, wann der nächste Bus dahin fährt, wann der letzte Bus wieder zurückfährt und dann hat sie mir auch noch Infomaterial gegeben und mich gelobt, wie gut ich doch Japanisch kann (ich hab zwar kaum was gesagt, aber was soll‘s). (\^.^/) Da der Bus aber nur selten fährt musste ich noch eine Stunde warten und so habe ich gleich wieder Mitbringsel gekauft (Mühsam nährt sich das Eichhörnchen!) und bin dann zum Bus. Der Bus braucht knapp 40min bis zum Fuße des Haguro-san und noch ca. weitere 15min um auf den Berg zu fahren. Ich bin natürlich hoch gewandert – eigentlich war der Weg mehr oder weniger eine einzige große Treppe mit nur 2446 Stufen (ca. 1800m). In meinem Reiseführer stand drinne, dass man ca. 50min braucht, die Informationsfrau meinte, dass es doch eine Stunde dauere und ich habe stolze 90min gebraucht (ich habe aber unterwegs auch fotografiert und gerastet – bin eben nicht die Fitteste °.° doof war’s nur, als mich ein älterer Mann überholt hat, aber der schien das auch schon öfters gemacht zu haben).
Der Anfang des Weges war etwas, was ich an Bergen hasse – es ging 50m abwärts, die später auch wieder hochgeklettert werden wollten. L Es gab einen Wasserfall und eine Pagode und viele kleine Häuschen/Hütten, nicht zum rasten, eher als Schrein oder so. Ich bin also geklettert und geklettert und unterwegs kamen mir ein paar Leute entgegen, die mir gesagt haben, ich solle mich anstrengen. Zwischendurch gab’s auch ein Teehaus, aber da habe ich keine Teepause eingelegt, sondern nur kurz Luft geholt, den Ausblick über die Landschaft genossen und Fotos gemacht und dann ging es auch schon wieder Berg auf und auf einmal wieder Berg ab L, nur um dann wieder den Berg hochzustiefeln.
Der letzte Abschnitt hatte es dann wirklich in sich (für mich sah es so aus, als ob die Treppe kein Ende nehmen wollte, ich dachte immer nach der nächsten Kurve ist die Treppe zu ende, aber nein, die ging weiter und weiter. Zwischen durch sind mir dann auch Leute entgegengekommen, die mir gesagt haben, dass es nur noch ein Bisschen ist, aber die hatten gut reden, immerhin sind die die Treppe runter und nicht hoch gelaufen.
Am Rande völliger Erschöpfung oben angekommen (mal abgesehen davon, dass ich total getrieft habe), haben sich die Insekten um mich gescharrt. -.- Eigentlich dachte ich immer, dass der Mensch am Ende der Nahrungskette steht (hatten wir vor Urzeiten mal in Bio) – entweder gilt das nur für Deutschland, oder das hat sich mittlerweile geändert. Auf jeden Fall hatten mich die Viecher zum Fressen gern. -_-
Japaner scheinen noch nicht mitbekommen zu haben, dass überall wo ein (stehendes) Gewässer ist sich Insekten besonders vermehren. Und so gab’s auf dem Berg eben einen Teich und viele Insekten überirdischer Größe – in Tokyo sind die Viecher ja schon riesig, aber die Libellen und der Rest natürlich auch sind mega und dann stürzen die sich alle auf mich. T.T
Nachdem ich mir dann den Schrein angesehen hatte, habe ich mich auf die Suche nach der Bushaltestelle gemacht, denn ich wollte den letzten Bus nicht verpassen, sonst hätte ich die Treppe wieder zurück gemusst. Zum einen wollte ich das wegen den Insekten nicht unbedingt und zum anderen gab es immer noch das 50m Endstück, dass ich hätte hoch laufen müssen. Zum Glück habe ich den Bus noch erreicht – gerade so. ^^ Da konnte ich mich dann ausruhen und akklimatisieren.
Abends habe ich mir dann im nahe gelegenen Supermarkt Instantnudeln fürs Abendessen geholt – auf meinem Zimmer gab es nämlich so etwas, was man Wasserkocher nennen kann. Mittlerweile bin ich auch Meister im Instantnudeln zubereiten geworden – im Nudelessen natürlich auch. ^^

Am nächsten Morgen (17.08.) gab’s natürlich auch wieder Nudeln (ich liebe kitsune-udon (japanische Nudeln mit Tofu)). Ich habe ich dann auch schon zum Zug geschleppt und bin in Richtung Tokyo gesteuert (zwischendurch musste ich natürlich noch ewig umsteigen). Unterwegs habe ich einen Reiher oder so (ich, die Bio-Null) im Reisfeld stehen sehen und einmal musste ich auch über eine Stunde im Zug stehen, weil der so brechend voll war, dass ich keinen Sitzplatz erhaschen konnte, aber wenigstens haben ich und mein Koffer gerade so noch reingepasst. J Die meiste Zeit habe ich eigentlich geschlafen und da ich immer an der Endhaltestelle raus musste (bis auf den letzten Zug), war das auch nicht so dramatisch, mal abgesehen davon, dass ich immer so 10, 15min eher aufgewacht bin.
Im Endeffekt, bin ich dann irgendwann abends in Tokyo – also an meinem Wohnheim – angekommen und habe erstmal meine Wäsche gewaschen. Anschließend (also während meine Wäsche in den Maschinen war – sage und schreibe 3 habe ich voll bekommen) habe ich mir den Weg nach Nikko rausgesucht, denn ich hatte noch einen Tag auf meinem 5-Tage-Ticket zum verfahren (anfangs dachte ich, dass zählt ab dem ersten abgestempelten Tag 5 Tage, aber das zählt nur für die Tage, in denen man Bahnfährt und da ich in Kakunodate nicht gefahren bin, hatte ich also noch einen Tag). Ich habe dann noch meine Wäsche aus der Maschine geholt, meinen Wecker gestellt und bin ins Bettchen.

Am nächsten Tag (18.08) bin ich dann also nach Nikko. Das hat auch nur 3 Stunden mit umsteigen gedauert (wenn man den Weg vom Wohnheim nach Ikebukuro mitzählt, dann waren es knapp 4 Stunden). Ich habe mich in mal wieder in einen (über)vollen Pendlerzug rein gequält, um noch meine anderen Züge rechtzeitig zu erwischen @.@ (über 90% waren Männer im Anzug) und es war mal wieder sauheiß, wie nicht anders zu erwarten in Tokyo (die restlichen Tage war es zwar auch heiß, aber in Tokyo ist es dazu noch schwül).
In Nikko angekommen, habe ich dann erstmal nach einer Information Ausschau gehalten, aber es gab natürlich keine (jedenfalls habe ich keine gefunden), aber zum Glück gab es gleich am Bahnhof einen Stadtplan und da ich ungefähr wusste, wo ich hinwollte, war es auch kein Problem mich zurechtzufinden – die Kulturgüter Nikkos liegen nämlich auf einem Haufen und die Hauptstraße hat direkt dahin geführt (natürlich mal wieder Bergauf -.-). Und kaum dort angekommen, hieß es schon wieder Treppen steigen und dann durfte man gleich noch ein saftiges Eintrittsgeld berappen (ok, es war nicht so viel, nur 1000 Yen (ca. 7,50€), und es hat sich auch gelohnt – muss ja alles irgendwie erhalten werden). Zu bestaunen gab’s einen Tempel, einen Schrein (mit dem Wahrzeichen Nikkos, den 3 Affen – nichts Böses hören, nichts Böses sagen, nichts Böses sehen) und noch einen Schrein, eine Schatzkammer und das Grab des ersten Tokugawa Shoguns, Tokugawa Ieyatsu (ein Shogun ist ein Militärführer – bzw. war, denn heute gibt es den Begriff so nicht mehr – und die Tokugawa haben das Land für 250 Jahre regiert und von der Außenwelt abgeschlossen) –dafür musste man aber nochmal extra 520 Yen (ca. 4€) berappen. Zusätzlich gab es noch viel Wald zu bestaunen und unzählige Treppen zu erklimmen. Ich weiß gar nicht, wie viele hunderte von Stufen ich wieder gelaufen bin. (Japanische Treppen sind nämlich echt gemein! Man muss sich das ungefähr so vorstellen: Wenn man in Deutschland eine lange Treppe hat, dann sieht man den Anfang und in der Ferne das Ende und wenn man oben ist, dann hat man’s geschafft. In Japan sieht man eine lange Treppe – Anfang und Ende – und wenn man das Ende irgendwann erreicht hat, dann stellt man fest, dass die Treppe noch gar nicht zu ende ist, sondern einen Knick macht und es noch weiter geht und dann kommt wieder ein Knick etc. pp..) Ich habe mir das also alles schön angeschaut – teilweise musste man auch seine Schuhe ausziehen – und als dann alles schon zu machte (16:30h war letzter Einlass) bin ich dann wieder nach Hause. (Wenn’s die Fotos gibt, dann erzähl ich zu den einzelnen noch etwas, aber ich muss die jetzt erstmal alle auf meinen PC ziehen und dann in den Blog rein etc. – dauert zu lange und ich bin dafür jetzt zu faul. :p)
Im Wohnheim angekommen habe ich es sogar noch gerade so zum Abendessen geschafft (es war ganz kurz vor neun und bis neun gibt’s Essen) und es gab: Curry. Irgendwie gibt es immer, wenn ich so spät komme, Curry oder Hayashi-Reis (so in der Art wie Curry). Mir hat’s geschmeckt und anschließend bin ich dann auch gleich in mein Bett gefallen und eingeschlafen. (Ich bin mal vor zehn ins Bett. O.O)

Das war’s dann auch jetzt erstmal, gab ja immerhin viel zu lesen. ^^

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen